Gutes Ergebnis und eine stabile Entwicklung des Neugeschäftes 2 Prozent Dividende und 2 Prozent Bonusdividende / Wahlen zum Aufsichtsrat
Raiffeisenbank MEHR hat sich auch 2023 positiv entwickelt
Genossenschaftsbank stellt Zahlen nach Fusionsjahr vor
Lutzerath. Zufriedene Gesichter bei der Raiffeisenbank MEHR eG Mosel – Eifel – Hunsrück – Region. Das heimische Geldinstitut hat sich im vergangenen Geschäftsjahr 2023 wieder als verlässlicher Partner vor Ort gezeigt und erstmals nach der Verschmelzung der Raiffeisenbank Moselkrampen und der Raiffeisenbank Zeller Land mit der Raiffeisenbank Eifeltor fusionierte Geschäftszahlen vorgelegt. Das Kundengesamtvolumen, das alle bilanzwirksamen Einlagen und Kredite inklusive der Produkte der Verbundpartner umfasst, entwickelte sich erfreulich und wuchs um 3,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.
„Wir haben wieder ein herausforderndes Jahr hinter uns, das unsere Bank gut gemeistert hat“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Günter Urwer bei der Eröffnung der Generalversammlung am 27. Juni 2024 in Bürgerhaus in Lutzerath.
Urwer, der auch die Versammlung leitete, ergänzte: Neue Herausforderungen stünden auch 2024 vor der Tür. Ein Ende des Ukraine-Krieges sei nicht in Sicht, die Lage im Nahen Osten bliebe unberechenbar, die Inflation hoch und Deutschland habe 2023 das niedrigste Wirtschaftswachstum aller G-7-Staaten gehabt. Der Aufsichtsratsvorsitzende: „Deutsche Unternehmen schauen deshalb besorgt in die Zukunft, viele halten sich mit Investitionen zurück.“
„Vor diesem politischen und wirtschaftlichen Hintergrund, geprägt durch Kriege, Inflation und Zinsanstieg, können wir uns über ein gutes Ergebnis und eine stabile Entwicklung des Neugeschäftes im vergangenen Geschäftsjahr freuen“, betonte Vorstandsmitglied Heinrich Josef Blümling, der den Rechenschaftsbericht des Vorstandes eröffnete. Die Bank habe sich allen Herausforderungen erfolgreich gestellt, ihr Geschäft mit Besonnenheit betrieben und ihren konservativen und nachhaltigen Kurs zum Nutzen ihrer Mitglieder, Kundinnen und Kunden fortgesetzt.
Vorstandsmitglied Thomas Welter ging anschließend auf die im Jahr 2023 durchgeführte Verschmelzung ein: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den Monaten vor der technischen Fusion ein sehr umfangreiches Projekt durchgearbeitet. Hier mussten fast 2.000 Aufgaben bearbeitet und erledigt werden, damit sie - liebe Kundinnen und Kunden und liebe Mitglieder - davon möglichst gar nichts mitbekommen. Am Samstag, 12. August war es dann soweit: Die Bestände der drei Banken wurden vereinigt. Wir sind von unserem genossenschaftlichen Kurs überzeugt, sodass wir auch in Zukunft mithilfe dieser Maßnahme in der starken Position sein werden, um als Genossenschaftsbank fest an der Seite unserer Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden zu stehen.“
Danach berichtete das Vorstandsmitglied, Elmar Franzen, von der derzeit laufende Renovierung der Bankzentrale in Kaisersesch. „Auch wenn wir über Digitalisierung und Automatisierung sprechen und uns darauf ausrichten, geht es ohne passende Gebäude nicht. Unser Bauzeitenplan reicht noch bis Weihnachten 2024. Aber wir sind aktuell guter Dinge, dass wir ein paar Wochen früher einziehen können. Die Baukosten, die mit rund 7 Millionen € veranschlagt waren, werden wir wohl insgesamt einhalten können,“ so Franzen zum Umbau in Kaisersesch. Anschließend ging er noch auf die Sprengung von Geldausgabeautomaten ein. „Auch bei uns hat es inzwischen drei Automatensprengungen bzw. Versuche gegeben und wir sind heilfroh, dass dabei keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Ohne auf die Details der Sicherheitstechnik einzugehen, was Sie sicherlich verstehen werden, möchte ich beispielhaft drei Maßnahmen, die vom hessischen LKA besonders hervorgehoben werden, vorstellen: Erstens ein System, das die Geldscheine während der Explosion einfärbt. Damit werden die Scheine für die Täter nutzlos. Zweitens der Einbau einer Vernebelungsanlage, die beim Versuch der Sprengung im SB-Foyer ausgelöst wird und die Täter ausbremst. Drittens der Nachtverschluss, also das Schließen des SB-Foyers z. B. von 23 Uhr bis 6 Uhr. Der Einbau der oben beschriebenen Maßnahmen hat alleine am Standort in Büchel rund 30.000 EUR gekostet. Der neue Geldautomat ist dabei noch nicht berücksichtigt.“
Solide Kreditnachfrage, Einlagen auf hohem Niveau
„Die gestiegenen Zinsen hatten 2023 einen deutlichen Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung, was sich insbesondere in einer rückläufigen Nachfrage nach klassischen Baufinanzierungen niedergeschlagen hat“, betonte das Vorstandsmitglied Karl Josef Brunner. Trotzdem könne die Raiffeisenbank MEHR eine stabile Entwicklung bei den Krediten verzeichnen.
„Positiv zu bewerten ist der Zuwachs bei Unternehmenskrediten, die unsere Unterstützung für die heimische Wirtschaft zeigen“, so Brunner. „Eine Kreditklemme gab und gibt es bei uns nicht. Nach wie vor stehen wir allen vertretbaren Kreditwünschen sehr aufgeschlossen gegenüber.“
Mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftssituation stellte Brunner fest: „Die Einlagen sind nach wie vor auf einem hohen Niveau, wachsen aber aktuell weniger stark als noch in der Hochphase der Pandemie.“
Vor allem die gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten würden das Sparen erschweren, darüber hinaus seien viele Verbraucher und Verbraucherinnen vorsichtig bei ihren Konsumausgaben.
Insgesamt blieben die Kundeneinlagen auf hohem Niveau und haben sich im Geschäftsjahr 2023 zufriedenstellend entwickelt. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Spareinlagen. Denn auch im abgelaufenen Geschäftsjahr vermieden die Anlegerinnen und Anleger weitgehend langfristige Geldanlagen. Brunner: „Unsere Kunden und Kundinnen bevorzugten bei ihrer Geldanlage vor allem Sicherheit und Liquidität.“
Der Jahresüberschuss beträgt für das Geschäftsjahr 2023 657.600,53 Euro. Aus dieser Summe wird auch das Eigenkapital gestärkt, weil es die Voraussetzung für künftiges Wachstum, vor allem im Kreditgeschäft, ist.
Ein weiterer Teil des Jahresüberschusses wird als Dividende in Höhe von 2 Prozent und einer Bonusdividende von weiteren 2 Prozent an die Mitglieder ausgezahlt.
Diesen Beschluss fasste die Generalversammlung ebenso wie die Entlastung von Vorstand und Auf-sichtsrat jeweils einstimmig. Turnusmäßig fanden Wahlen zum Aufsichtsrat statt. Die Aufsichtsratsmitglieder Klaus Geisbüsch aus Mayen-Alzheim, Günter Gersabeck aus Gering, Felix Esper aus Kliding, Marco Gietz aus St. Aldegund, Walter Hammes aus Lutzerath, Günter Urwer aus Binningen und Reiner Weber aus Urmersbach stellten sich erneut zur Wahl und wurden in ihren Ämtern bestätigt. Frank Wissel aus Müllenbach stellte sich nicht erneut zur Wiederwahl.
Nach dem offiziellen Teil hielt Eva Wimmers einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „GenZ & GenY und das Mental Health Dilemma - Performance neu denken“. Dazu führte Frau Wimmers u. a. aus: „Sorgen und Ängste aufgrund des Kriegs in der Ukraine, der Energiekrise, der Inflation sowie die Spätfolgen der Corona-Pandemie lassen das Engagement der Mitarbeiter sinken. Wir müssen psychische Gesundheit von einer individuellen Angelegenheit zu einer kollektiven Priorität machen.“
Im Anschluss an die Generalversammlung folgte die konstituierende Sitzung des Aufsichtsrates. Im Rahmen dieser Sitzung wurde Günter Urwer erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Jochen Hansen aus Blankenrath wurde zu seinem Stellvertreter gewählt. Felix Exper, der dieses Amt bisher inne hatte, verzichtete auf eine erneute Kandidatur.

Foto: Lena Friederichs – RB MEHR